Kurzinfos
Autor: Klaus von See
Verlag: Artemis Verlag
Veröffentlichung: 1980
Gestaltung
Informationen
Quellentreue
Klaus von Sees Einführung in die Skaldendichtung ist ein absichtlich schmucklos gehaltenes Büchlein. Sowohl Cover als auch Innenaufmachung sind alles andere als Kunstwerke — dennoch muss man
sagen, dass häufig eben diese Schmucklosigkeit wissenschaftliche Bücher von esoterischem Gemisch unterscheidet. Hier geht es um den Text, der Autor möchte nicht durch Bilder und Muster bestechen,
sondern dem Leser unverblümte Wahrheiten präsentieren.
Mit seinen fast genau 100 Seiten ist von vorneherein klar, dass dieses Buch keinen Informationsgehalt immensen Ausmaßes bieten kann. Bereits im allerersten Satz des Vorwortes bestätigt der Autor
das, Augenwischerei kann man ihm daher keinesfalls vorwerfen. Stattdessen bleiben seine Intentionen klar und verständlich. Von See weist darauf hin, dass seine Einführungen nur einen subjektiven
und unvollständigen Einblick in die Skaldik liefern und daran hält sich das Buch. Dennoch sind die Seiten gefüllt mit Informationen, in zwölf Kapiteln geht der Autor auf die wichtigsten Punkte
der Skaldik ein und untermalt seine Thesen stets mit Skaldenstrophen, sowohl in altnordischer als auch deutscher Sprache. Für Kundige des Altnordischen lädt er so dazu ein, sich eigenständig mit
dem Inhalt zu beschäftigen, Hebungen, Stab- und Binnenreim zu finden und den Klang hinter den Wörtern zu verstehen.
Aufgrund der wenigen Seiten ist das Buch schnell gelesen, die Dichte an Informationen ist also sehr hoch, die Sprache aber alles andere als kompliziert, stattdessen leicht verständlich. Für
Neulinge bietet das Buch eine hervorragende Grundlage, um erste Kenntnisse zu erwerben, für Erfahrenere dagegen handelt es sich um eine gute Zusammenfassung der wichtigsten Informationen.
Hilfreich ist außerdem der ausschweifende bibliographische Anhang, der nicht nur weiterführende Literatur angibt, sondern auch kurz präzisiert, auf welche Fragen man darin Antworten findet.
Gerade wegen seiner Quellentreue und wissenschaftlichen Verlässlichkeit kann ich es nur wärmstens empfehlen.
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