An- und Abvers
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Anverse sind die ungeraden Verse, Abverse die geraden.
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Binnenreim
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Ein Reim innerhalb eines Wortes, beispielsweise Garten und Sarg. Es wird unterschieden zwischen ganzem Binnenreim (Vokal und Konsonant stimmt überein, Hallo und Schnalle) und halbem Binnenreim (einzig die Konsonanten stimmen überein, Karte und Fährte).
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drápa
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Fürstenpreisgedicht der Skaldik. Ein Lied mit einer vollkommenen Form und einem anspruchsvollen Versmaß.
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dróttkvætt
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„Herrenreim”, die aufwendigste Versform eines skaldischen Liedes.
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flokkr
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„Haufen”, eine skaldische Einzelstrophe.
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fornyrðislag
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„Magische Lieder”, eine Versform der Skaldik, die v.a. in der Lieder-Edda vorkommt.
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Futhark
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Runenreihe, das ältere Futhark besteht aus 24 Zeichen und war bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts in Gebrauch, das jüngere Futhark wurde auf 16 Zeichen reduziert. Außerdem gibt es das angelsächsische Futhark mit 29 Zeichen.
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Gylfaginning
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Zweiter Teil der Snorra Edda, „Gylfis Täuschung”, in der König Gylfi zu drei Göttern kommt und diese ihm das Heidentum erläutern.
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hapax legomenon
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Wort, das in der gesamten Überlieferung nur ein einziges Mal vorkommt.
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Háttatal
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Letzter Teil der Snorra Edda, in dem Snorri ein Preisgedicht mit über 100 Versformen verfasst hat.
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Hebung
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Die Betonung einer Silbe.
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heiti
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Eingliedrige Umschreibung eines Wortes.
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helming
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Eine Sinneinheit von vier Zeilen innerhalb eines achtzeiligen Gedichts in der Skaldik.
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kenning
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Zweigliedrige Umschreibung für ein Wort, z.B. Ross des Meeres = Schiff.
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Lieder-Edda
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Auch ältere Edda oder Sæmund-Edda. In ihr sind die Götter- und Heldenlieder überliefert.
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ljóðaháttr
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„Alte Worte”, eine Versform der Skaldik, die v.a. in der Lieder-Edda und außerdem auf dem Runenstein von Rök vorkommt.
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Prosa-Edda
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Siehe → Snorra Edda
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Rune
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Germanisches Schriftzeichen mit einem Laut- und einem Begriffswert. Siehe auch → Futhark.
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Runica manuscripta
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Manuskriptrunen, also Runen, die nicht in den Stein geritzt, sondern auf Pergament, Papier u.Ä. geschrieben wurden.
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Sæmundr-Edda
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Lieder-Edda oder auch ältere Edda. In ihr sind die Götter- und Heldenlieder überliefert. Der Name Sæmundr bezeichnet den Mönch, dem man den Text fälschlicherweise zuschrieb.
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Snorra Edda
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Auch Prosa-Edda oder Jüngere Edda genannt. Von dem Isländer Snorri Sturluson verfasst. Darin erklärt er einiges an mythologischem Wissen, um die Skaldik zu erklären.
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Skáldskarpamál
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Dritter Teil der Snorra Edda, in der Snorri die verschiedenen Versmaße der Skaldik anhand von Beispielen erklärt.
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Stabreim/staben
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Alliteration bzw. alliterieren. In der germanischen Dichtung staben neben gleichen Konsanten auch alle Vokale miteinander.
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stef
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Art Refrain, der in anspruchsvollen Skaldenliedern vorkommt. Der Wortlaut kann variieren, einzig der Inhalt muss gleich bleiben.
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vísa
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„Lied”, siehe → flokkr
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