1663-1730
Árni Magnússon war ein isländischer Gelehrter des 17. und 18. Jahrhunderts. Durch seine große Sammlertätigkeit ist er eine der wichtigsten Gestalten der nordischen Manuskriptrezeption und daher Namensgeber für die beiden wichtigen Forschungseinrichtungen und Handschrifteninstitute in Reykjavík und Kopenhagen (Arnamagnäanische Sammlung).
Magnússon studierte und unterrichtete an der Universität von Kopenhagen Philosophie und Geschichte. Außerdem war er zeitweise Leiter der Königlich Dänischen Archive.
Im Jahr 1702 wurde er nach Island geschickt, um dort als Mitglied einer königlichen dänischen Kommission die Einhaltung der Gesetze und der Ordnung. Seine Reise führte ihn quer durch das ganze Land, wo er allerhand alte Handschriften sammelte und kopierte. 1703 brachte er sie nach Kopenhagen, leider mit fatalem Ausgang: 1728 brach ein Großbrand in der Bibliothek aus und vernichtete einen Teil der Handschriften und Aufzeichnungen. Bis zu seinem Tod gelang es Magnússon noch ein paar davon aus seiner Erinnerung erneut aufzuschreiben, manche andere sind jedoch für immer verloren.
Nach seinem Tod vermachte Magnússon seine Sammlung der Kopenhagener Universitätsbibliothek: Sie umfasste damals über 2.800 Handschriften und über 10.000 Dokumente. Heute sind die Manuskripte auf Kopenhagen und Reykjavík aufgeteilt - ersteres besitzt 1.400 Schriften, Reykjavík 1.600. Die Manuskriptnamen beginnen mit dem Kürzel "AM".